Demon´s Eye featuring Ian Paice live
in Wilnsdorf, Festhalle, 23.2.2007
Westfalenpost vom 26.02.2007
Deep Purple-Schlagzeuger
Ian Paice zieht 800 Besucher in Wilnsdorf
in den Bann
Rock-Ikone gibt tief
im Siegerland den Takt vor
Wilnsdorf.
(Klap) Kein Traum, sondern reale Wirklichkeit.
Auf der Bühne der Wilnsdorfer Festhalle
stand am Freitagabend Ian Paice von der
legendären englischen Rockformation
Deep Purple und nahm, unter frenetischem
Applaus, am Schlagzeug der heimischen Tributeband
Demon`s Eye Platz.
Ian Paice in der Wilnsdorfer Provinz zusammen
im Konzert mit Europas bester Deep Purple
Tributeband? Nicht nur für Andree Schneider,
Wilnsdorfer und Drummer bei Demon`s Eye,
sondern auch für über 800 Rock-Fans
aus der Region ging in der total ausverkauften
Halle ein Traum in Erfüllung. Die Verbindung
Schneiders zu seinem Idol Ian Paice bestand
schon lange und die Gelegenheit, ihn in
der Deep Purple-Konzertpause nach Wilnsdorf
zu holen, war groß. Wilnsdorfs 1.
Beigeordneter Helmut Eich reagierte auf
Schneiders Anfrage schnell, informierte
den noch im Urlaub weilenden Bürgermeister
Werner Büdenbender und besorgte mit
der Sparkasse Siegen einen geeigneten Sponsor.
Der Deal war perfekt und die Gemeinde Wilnsdorf
konnte als Provinz-Ort den Rock-Dinosaurier
nicht nur bei seiner Eintragung ins Goldene
Buch der Gemeinde Wilnsdorf begrüßen,
sondern schon ein erstes kleines Schlagzeugsolo
von Paice im Ratssaal hören.
Dort präsentierte Paice auf Wunsch
von Schneider den berühmten "one
handed roll" in bestechender Brillanz.
Ob die Schlagstöcke, die er spontan
Bürgermeister Büdenbender überreichte,
nun auch im Museum landen werden, muss abgewartet
werden.
Rund zwei Stunden später kamen dann
die Fans von Paice in der Halle in den Genuss
seiner großen Klasse. Doch die schon
heutige Rocklegende, ganz und gar ohne Starallüren,
rückte sich selbst nicht in den Vordergrund,
blieb bescheiden und spielte lediglich den
Special Guest, wie er formulierte, bei Demon`s
Eye. Er habe keinen Einfluss auf das abendliche
Programm genommen, sondern richte sich ganz
nach dem Wunsch der Band, gab sich Paice
zufrieden. Schließlich sei es die
Show von Demon`s Eye.
Dass er dabei mit "The Mule" einen
Song begleiten sollte, den er wahrscheinlich
vor über zwei Jahrzehnten ein letztes
Mal gespielt hatte, störte den sympathischen
Purple-Drummer keineswegs. Zwei Stunden
lang tobte der legendäre Deep Purple-Rock
in Form von Songs der 60er und 70er Jahre
in der Festhalle. Lieder wie "Smoke
On The Water" oder "Child In Time"
fehlten da ebenso wenig wie die Erinnerung
an Jimi Hendrix und seinem ach so einmaligen
"Hey Joe", das die Band voller
Inbrunst spielte und bei den Fans Gänsehaut
hervorrief.
Gemeindeoberhaupt Werner Büdenbender,
selbst ein Fan der Musik aus den 60er und
70er Jahren, sagte, das man, wenn sich die
Gelegenheit bieten würde, er jederzeit
wieder ein solches Konzert befürworten
werde. Der Anfang ist zumindest gemacht,
nun wird Wilnsdorf doch noch Provinz-Woodstock.
In derselben Ausgabe der
Westfalenpost gab es auch noch ein Interview
mit Ian Paice:
Deep Purple-Drummer in
der Provinz
Drumming macht den
Kopf frei
Wilnsdorf.
(wp) Andree Schneider aus Wilnsdorf trommelt
bei Demon`s Eye, der wohl besten Deep Purple
Tributeband. Jetzt ist es ihm und einer
österreichischen Konzertagentur gelungen,
Ian Paice, den Original-Drummer der britischen
Hardrocklegende Deep Purple, für vier
gemeinsame Gigs zu verpflichten. Willkommen
geheißen von einem Deep Purple-Fan,
Wilnsdorfs Bürgermeister Werner Büdenbender,
hielt er vor seinem Konzert in der Festhalle
eine Pressekonferenz im Sitzungssaal des
Rathauses ab und trug sich anschließend
ins Goldene Buch der Gemeinde Wilnsdorf
ein.
WP: Was macht
für Dich den Unterschied zwischen dem
Auftritt in einem großen Konzertsaal
und in einer relativ kleinen Halle wie der
in Wilnsdorf aus?
Ian Paice:
Es macht mir einfach mehr Spaß, weniger
kontrolliert von Personal und Elektronik
zu spielen. In kleineren Hallen habe ich
vielmehr Möglichkeiten direkt auf den
Sound einzuwirken. Die Halle in Wilnsdorf
garantiert eine wirklich gute Soundqualität.
WP: In Holland
hast Du mit Demon`s Eye zum ersten Mal auf
der Bühne gestanden. Wie hat`s denn
geklappt?
Ian Paice:
Es war überhaupt kein Problem, mich
auf Anhieb mit der Band zu verständigen.
Ich genieße es, die Deep Purple-Songs
auch mal in einem anderen Kontext zu spielen,
als mit meiner Stammformation. Demon`s Eye
haben es mir sehr leicht gemacht, sie sind
einfach super. Wenn Fehler passiert sind,
dann war es garantiert meine Schuld. Ich
bin ja nur der Schlagzeuger, der den Takt
vorgibt.
WP: Man musste
Dich also nicht lange ködern, um mit
Demon`s Eye aufzutreten?
Ian Paice:
Im Gegenteil, ich bin glücklich, während
der Tourpausen mit Deep Purple andere Auftrittsmöglichkeiten
zu haben. Mit Demon`s Eye habe ich exzellente
Musiker um mich und außerdem brauche
ich das Spielen, um mich körperlich
fit zu halten. Das stärkt die Muskeln
und macht den Kopf frei. Außerdem
komme ich wegen des guten Biers gerne in
die Region.
WP: Konntest
Du Dir während Deines Aufenthaltes
in Wilnsdorf einen Eindruck von der Gemeinde
verschaffen?
Ian Paice:
Nein, nicht wirklich. Ich hatte nur sehr
wenig Zeit, mich umzusehen. Ich habe nur
das Museum besichtigen können. Die
ausgestellten Exponate, die ja teilweise
sehr alt sind, haben mich sehr beeindruckt.
Ich bin ja auch schon etwas älter.
Der Bürgermeister hat mir versprochen,
mich hier möglicherweise ausstellen
zu wollen, wenn ich selbst einmal historisch
geworden bin.
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