home info on tour gästebuch fotos shop songs bio referenzen service kontakt
 


Tourtagebuch "Ian Paice with Demon`s Eye"

Samstag, 24. Februar 2007
München

von Andree Schneider

Wir mussten schon zeitig ins 500 km entfernte München aufbrechen, weil für Ian um 16.30 Uhr noch eine Drum-Clinic in einem Münchener Musik-Fachgeschäft auf dem Plan stand.
Dieses eine Mal waren wir in unterschiedlichen Hotels unterbracht, was natürlich dazu führte, dass wir mit einer halbstündigen Verspätung erst um 10.30 Uhr bei Ian ankamen. Natürlich hatte ich vorher per Handy ausgerichtet, dass wir uns etwas verspäten würden. Als ich Richtung Hoteleingang lief, kam mir Ian schon missmutig entgegen gestapft und schimpfte wie ein Rohrspatz: „Was für eine Unverschämtheit, mich so lange warten zu lassen. Schluss! Die Tour ist beendet. Ich fliege nach Hause!“
Meine Vermutung, dass er mich nur auf den Arm nehmen wollte, erwies sich glücklicherweise als richtig, denn drei Sekunden später grinste er mich verschmitzt an und meinte: „Mach Dir keine Sorgen. Es ist alles in Ordnung.“ Uffff...

Um schneller und zugleich auch etwas komfortabler vorwärts zu kommen, entschied sich Ian, auf einen BMW umzusteigen. Trotz einiger Staus brachte ihn sein Chauffeur rechtzeitig zur Drum-Clinic.
Während Ian seine Weisheiten zum Schlagzeugspiel vom Stapel ließ und auch einige Vorführungen seiner Kunst zum Besten gab, machten wir bereits im Metropolis den Soundcheck.

Eine Stunde vor dem Konzert fragte ich Ian, ob er damit einverstanden sei, wenn wir anstelle von „White Room“ „Lazy“ spielen würden. Er meinte: „Klar, kein Problem. Es ist eure Show und damit eure Entscheidung.“
Florian war glückselig, denn er redete seit Beginn der Tour von fast nichts anderem als von „Lazy“. Okay, ich hätte jetzt auch sagen können, er ging mir auf den Wecker, aber das würde ich natürlich nie tun;-)

Da der Abend zuvor in Wilnsdorf aus rein musikalischer Sicht nicht ganz rund gelaufen war, konnte man unmittelbar vor Konzertbeginn doch eine gewisse allgemeine Anspannung verspüren, alle waren hochkonzentriert. Aber diesmal lief wieder alles wie geschmiert. Auch „Lazy“ groovte ohne Ende und kam super beim Publikum an.
Steve meinte im Anschluss an die Mini-Tour, dass das Münchener Konzert das beste der vier Konzerte gewesen sein könnte. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall waren wir alle sehr zufrieden.
Als die Halle auch nach der (eigentlich) letzten Zugabe „Black Night“ immer noch lautstark nach einer weitere Zugabe verlangte, ging Maik zu Ian und fragte ihn, ob er nicht noch Lust habe, „Hush“ zu spielen. Ian blickte etwas verwundert drein und fragte: „Warum?“ Ich meinte nur: „Hör doch wie das Publikum tobt.“ Aber 40 Jahre Schlagzeuglärm sind an Ian`s Ohren offenbar nicht spurlos vorüber gegangen, denn er hörte nichts... „Mach` mal die Tür auf“, rief er mir zu. Ich tat wie mir befohlen. Der Jubelschwall schwappte nun überdeutlich in den Backstrageraum. Ian grinste und sagte: „Okay, gehen wir.“ Also kam zum ersten und letzten Mal auch „Hush“ zum Einsatz. Die Halle bebte...

Nach der Show sprach mich ein nettes Pärchen an, das ich bereits von anderen Demon`s Eye-Konzerten kannte (die Namen sind mir natürlich wieder entfallen). Die beiden waren todtraurig, denn sie hatten rund 700 km zurückgelegt und trafen erst einige Minuten nach Ende des Konzertes im Metropolis ein... Grund: "Er" hatte unterwegs eine Herzattacke erlitten und musste zunächst mal im Krankenhaus untersucht werden. Glücklicherweise erwies sich alles als nicht so schlimm. Aber das Konzert fand ohne die beiden statt. Ich ging zu Ian, schilderte ihm die Situation und er bat mich sofort, die beiden hinter die Bühne zu bringen. Hinter der Bühne angekommen sagte Ian, wie leid ihm das tue, signierte diverse LPs und ließ sich einige Male mit den beiden ablichten. Diese freuten sich natürlich riesig, weil die Fahrt nun doch nicht ganz umsonst gewesen war.

Ian hatte es diesmal eilig die Halle zu verlassen, weil er sich gerne mit einigen alten Freunden in einer gediegenen Münchener Gaststätte zusammensetzen wollte. Wir sollten dann nachkommen, sobald das ganze Equipment abgebaut und verstaut war. Wir begaben uns sofort ans Werk... Mit einigen Problemen fanden wir schließlich die Gaststätte und wären um ein Haar bei der Gesichtskontrolle durchgefallen. Aber mit dem Hinweis, dass wir zu Ian Paice gehören, verschafften wir uns doch noch Zutritt. Nach rund einer Stunde schloss das Lokal allerdings schon seine Pforten und wir ließen es uns noch in der Hotelbar gut gehen. Ian war in bester Stimmung als er sich in Richtung Bett verabschiedete;-)

Satte 5 Stunden Schlaf später brachen wir Richtung Graz auf... Mehr hierzu im vierten und letzten Teil des Tourtagebuches.

Fotos vom Konzert in München


 
 
 
 
 
 
 
 
 
Fotos: Moni Kircher