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Rudersdorf, Frösche und Mäuse, offene Hosenställe und geschlossene Türen

Robbys Erinnerungen an die Konzerte in Solingen und Übach-Palenberg
April 2006

Am Donnerstag, also einen Tag vor Beginn unserer Konzerreise, entschied ich mich, mein Auto in Nürnberg stehen zu lassen und lieber mit dem Zug zu unserem Drummer Andree nach Rudersdorf zu reisen. Es war eine lange Reise, und um die Zeit totzuschlagen las ich den üblichen Mist, der in englischen Zeitungen steht. Wie ich meinem Handy entnehmen konnte, war es exakt 23.27 Uhr, als der Zug irgendwo im Niemandsland anhielt... jedenfalls dachte ich es wäre Niemandsland. Es war stockdunkel und ich konnte nichts erkennen draußen. Plötzlich hatte ich eine Erscheinung. Und diese Erscheinung schaute durch das Fenster und schrie meinen Namen! Ich dachte: "Oh nein. Bitte nicht schon wieder so ein betrunkener Fußball-Hooligan...". Aber nein, es war der liebe Demon`s Eye-Drummer, der wie am Spieß meinen Namen schrie, um mich aus dem Zug zu bewegen. Nun ja, ich sprang also unverzüglich raus. Ich weiß auch nicht was mit mir los ist, aber immer wenn es um Züge geht, mache ich irgendetwas falsch... Andree hatte bereits am Bahnhof gewartet und mich auch im Zug erspäht. Klarer Fall, dass er sich ziemlich wunderte, als niemand aus dem Zug ausstieg. Bevor der Zug weiterfuhr sprang er über einen Zaun, rannte laut schreiend quer über die Gleise, um mich noch zu erwischen.
Wie dem auch sei, wir lachten drüber und schauten uns anschließend die wundervolle "Gillan´s Inn"-DVD an, tranken einige Biere, sprachen über Wein, Weib und Gesang und sinnierten darüber, wie das Wochenende wohl verlaufen würde. Andree meinte am nächsten Morgen zu mir: "Robby, letzte Nacht hast Du geschnarcht wie ein Schwein". Aber ich glaube es ihm immer noch nicht;-)

Wir brachen am nächsten Nachmittag Richtung Solingen auf und Steve gab im Bus eine Runde Warsteiner aus, das uns hervorragend schmeckte.
Beim Soundcheck gab es zunächst kleine Probleme mit meinem Mikro - wobei man wissen muss, dass ich Soundchecks ohnehin hasse - aber letzten Endes hat doch noch alles geklappt, auch wenn keine Piano auf der Bühne war...har...har...har...
Im Anschluss an die After Show Party und nachdem Andree uns erzählte, wie brutal er einige Tage zuvor einen Frosch mit dem Auto ermordet hatte und wie sein anschließender Versuch, auch noch eine Maus abzuschlachten, fehl schlug, gingen wir einer nach dem anderen zu Bett. (Anmerkung Andree: Einspruch! Im Gegensatz zu der Maus konnte ich dem Frosch zu meinem großen Entsetzen nicht mehr ausweichen. Von einem brutalen Mord oder Mordversuch kann hier nicht die Rede sein! Es war ein schrecklicher Unfall, der mich bis an mein seeliges Ende in meinen Träumen verfolgen wird!).

Die Reise nach Übach-Palenberg am Samstag war sehr lustig. Wir haben nicht verstopfte Urinale zu schätzen gelernt und wurden vom Wind fast weggepustet (siehe Foto oben rechts). Außerdem habe ich bemerkt, wie gemein diese Band sein kann...har...har...har...

Als wir im Hotel eincheckten habe ich Martha, eine gute Freundin aus Italien, getroffen (siehe Foto). Sie ist neun Stunden mit dem PKW gefahren, um uns zu sehen - Wahnsinn! Sie überreichte mir eine Flasche Scotch, Johnnie Walker. Steves und meine Augen funkelten so wie die Augen kleiner Kinder, wenn sie den Weihnachtsmann zum ersten Mal treffen!

Der Tatort in Übach-Palenberg war richtig voll, und die Atmosphäre exzellent.
Als wir "Child in Time" spielten und das lange Gitarrensolo an der Reihe war, beschloss ich die Bühne zu verlassen, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Ich ging durch die Bühnentür ins Freie und schaute hinauf zu den Sternen. Plötzlich hörte ich hinter mir die Türe mit einem lauten Krachen ins Schloss fallen. In der Dunkelheit und Stille versuchte ich dann nach dem Türgriff zu greifen. Ladies and Gentleman, stellen sie sich vor, was dann geschah... Dort war kein Türgriff!!! Mein Gesichtsausdruck wandelte sich schlagartig. HILFEEEEEEEE!!! Ich polterte gegen die Tür, aber drinnen hörte mich niemand. Ich tappte also durch die Dunkelheit auf der Suche nach einer offenen Tür, stolperte über einen Acker, fiel zwei oder drei Mal hin und kam letztendlich am Haupteingang an. Nun musste ich mir nur noch einen Weg durch das fast ausverkaufte Haus bahnen.
Und als wäre ich bei der Lufthansa beschäftigt, kam ich termingerecht ein paar Sekunden vor meinem Einsatz zurück auf die Bühne. Als ich mit der zweiten Strophe von "Child in Time" weitermachte, fragte ich mich, ob meine Bandkollegen wohl eine Ahnung davon hatten, was ich gerade durchgemacht hatte. (Anmerkung Andree: Hatten sie nicht!).
Später im Set widmete ich dann den Song "Knocking At Your Back Door" diesem kleinen Abenteuer. Falls also jemand von euch nicht wusste wovon ich gesprochen habe, nun wisst ihr es.
Bei "Mandrake Root" bemerkte ich, dass mein Hosenlatz die Position eines defekten Fahrstuhls einnahm (im untersten Stockwerk steckengeblieben). Da ich auf der Bühne aus Gründen der Bequemlichkeit keine Unterwäsche trage, kamen merkwürdige Dinge ans Tageslicht..har...har...har... Aber eventuell war das auch nur die Maus, die ein paar Tage zuvor erfolgreich den mörderischen Klauen unseres Drummers entfliehen konnte. (Anmerkung Andree: aus geheimen Quellen wurde mir ein Foto zugespielt, das genau zeigt, was dort zu sehen war. Aber Vorsicht! Das Foto ist nicht für unter 18-jährige und auch nicht für zartbeseitete Gemüter gedacht. Wer es sich anschauen möchte: Auf das Miniaturbild rechts klicken = Vergrößerung.)

Später steckte das Bandmanagement Steve und mich gemeinsam in ein Hotelzimmer. So konnten die anderen Bandkollegen den lauten Whisky-Schnarch-Geräuschen, den Gitarrenakkorden, den Diskussionen über Religionen und den neuen Erfindungen der Fernseh-Show Galileo entkommen.

Zusammenfassend war es ein geniales Wochenende mit zwei großartigen Shows, die ich niemals vergessen werde. Dies alles wird nur durch die Konzertbesucher/ Fans ermöglicht. Für euch lohnen sich alle Mühen. Ohne euch wären wir nichts. Vielen Dank für alles. Lasst es euch gut gehen und genießt das Leben. Wir bei Demon's Eye versuchen das auch, selbst wenn hier und da mal eine kleine Panne passiert...

Bye,
Robby