Woody Woodstocks Plaudereien aus dem
Nähkästchen
Liebe
Demon`s Eye,
neulich, als ich mir nochmal alte DE-Fotos
und -Videos aus längst vergangenen
Tagen zu Gemüte führte, huschte
doch das ein oder andere verschmitzte
Lächeln über mein Gesicht.
Es ist unglaublich, wieviel Spaß
wir zusammen hatten, trotz oder vielleicht
gerade wegen der vollkommen unterschiedlichen
Temperamente und Charaktere, die sich
im Bandbus während der Konzertreisen
wiederfanden.
Aber nicht allein, dass jede einzelne
Fahrt für sich Kult war, die Entwicklung,
die Ihr seit 1998 vollzogen habt, ist
einfach nur beeindruckend und hat Euch
nicht zuletzt zu solch beachtlichem
Erfolg verholfen. Es macht mich umso
glücklicher zu wissen, dass in
jedem Einzelnen von Euch noch eine Menge
Potential steckt und ihr einer verheißungsvollen
Zukunft entgegenseht.
Die unvergesslichen Zeiten, die ich
mit euch erleben durfte, sind mir sehr
wertvoll und ich möchte sie auf
keinen Fall missen. Als kleine Wertschätzung
und als Dank für Euer Vertrauen
habe ich meinen grauen Zellen ein Sammelsurium
an "gesellschaftsfähigen"
Anekdötchen (meist lustig, selten
traurig) entlockt. Ich hoffe, dass Euch
und den DE-Fans "Woody Woodstocks
Plaudereien aus dem Nähkästchen"
hier und da ein Schmunzeln auf die Lippen
zaubern:
Erinnert Ihr
Euch an die wohl Lachmuskel strapazierenste
Klamotten-Anprobe im Berliner 70er-Jahre-Laden
(wie doch plüschige und kurzärmlige
Kleidungsstücke Menschen "deformieren"
können - kicher)...
Und dann
war da noch...
...
der nasseste Organist Micha B.,
der auf Grund seiner neckischen Späßchen
von den DE-Kollegen eine GanzkörperBIERdusche
par excellence erhielt.
...die
abenteuerlichste Unterkunft in
einem früheren DDR-Ferienparadies,
wo sich die nicht nur freudetrunkenen
DE-Musiker nach ihrem gelungenen Debüt-Auftritt
nicht zuletzt auch wegen Hochbetten
der Marke "Bandscheibentot"
genötigt sahen, die Nacht durchzufeiern.
...der
durstigste Schlagzeuger Andree S.,
der nach stundenlanger Überlandfahrt
im anschließenden Autobahnstau
wildfremden Studenten Dosenbier zu
horrenden Preisen abkaufte.
...der
(geizigste) Dagobert Duck unter den
konzertveranstaltenden Wirtsleuten,
bei dem sich die Band selbst mit Getränken
und Speisen versorgen musste.
...der
unverschämteste Schlagzeuger
Andree S.,
der in der Kälte bibbernden Fans,
die mangels Eintrittkarte draußen
bleiben mussten, von seinem molligwarmen
Fenster(Sitz-)platz freundlich zuprostete.
...das
"üppigste" Catering,
dass der Veranstalter in Form von
trockenem Toastbrot und lauen Dosenwürstchen
mit dem Brustton der Überzeugung
kredenzte: "Es geht doch wirklich
nichts über eine leckere Bockwurst
mit Senf!"
...der
sterbenskrankeste Sänger Jens
K., der
trotz eines vereiterten Backenzahns
Dank einer "Überdosis"
Paracetamol einen tollen Gig ablieferte.
...der
stimmenverlorenste Sänger-Papa
Jens K.,
dessen kleine Tochter Sarah K. ihn
tagsdrauf am Telefon nicht erkannte
und mit folgenden Worten schockte:
"Mit Dir rede ich nicht, du bist
nicht mein Papa..."
...der
geistesgegenwärtigste Schlagzeuger
Andree S.,
der mitten in "Strange Kind Of
Woman" einen musikalischen Koitus
Interruptus verursachte, da zwei Fans
auf Grund "trinktechnischer"
Unstimmigkeiten "Nettigkeiten"
mit den Fäusten austauschten.
...das
generationenübergreifenste Konzert,
bei dem Zuschauer im Alter von 9 bis
79 während "Smoke On The
Water" total euphorisch Pogo
tanzten.
...die
netteste "Vorband" Pothead,
die dafür sorgte, dass der DE-Tontechniker
fast in Schocklage gebracht werden
musste, als er unmittelbar vor Konzertbeginn
sämtliche Regler des Mischpults
in "Nullstellung" vorfand.
...der
aufgeheizteste Gitarrist Stephan K.,
der einen kompletten Auftritt auf
einer 10 m² großen Bühne
in einem Abstand von ca. 50 cm Luftlinie
zu einer mit fünf "Höllen"-Strahlern
bestückten Lichttraverse absolvieren
durfte.
...das
tragischste Konzert,
bei dem ein ungeschickter DE-Fan ins
Straucheln geriet und die Statik eines
"Fremd"-Beines antestete,
worauf dieses dummerweise brach.
...der
selbstbewussteste Sänger Jens
K., der
das Publikum mit den Worten begrüßte:
"Ich hoffe, wir haben ein bisschen
Spaß mit Euch!".
...die standfesteste Bühne,
die selbst dem Gewicht von rund 150
Fans inklusive Backline und Band trotzte.
...der
ungewöhnlichste DE-Gig
mit insgesamt
vier unterschiedlichen Bassisten,
die sich für den verhinderten
Markus S. auf der Bühne nacheinander
den Bass in die Hand drückten,
um dessen Part zu übernehmen.
...der
entnervteste Schlagzeuger Andree S.,
der vergaß, Aufnahmebänder
zu entmagnetisieren und damit backstage
für eine bis dato nicht gekannte
Hektik vor einem Auftritt sorgte.
...das
ausverkaufteste Konzert,
bei dem der Wirt längst vergessene
Gläser - Marke SINALCO - aus
dem Keller holen musste, da er nicht
mit solch einem Ansturm gerechnet
hatte.
...der
inspirierteste Gitarrist Stephan K.,
der zur Verzückung seiner Bandkollegen
eine auf der Bühne parallel verlaufende
Striptease-Darbietung von zwei jungen
Damen spontan verlängerte, indem
er das längste "When A Blind
Man Cries"-Solo aller Zeiten
spielte (ein Blinder hätte wirklich
geweint, wenn er dabei gewesen wäre).
...der
niedergeschlagenste Organist Micha
B., der
seine von einem Unwetter völlig
durchnässte Orgel im Band-Transporter
inmitten von Blitz, Donner und Sturzfluten
mit Decken und Handtüchern vor
dem größten Schaden zu
bewahren versuchte.
...die
lebensmüdesten DE-Musiker Jens
K. und Andree S.,
die in diesem katastrophalen Gewitter
mit einem großen Sonnenschirm
bestückt über den Marktplatz
gefegt wurden, weil sie besorgt nach
ihrem Organisten suchten.
...der
witzigste Sänger Jens K.,
der beim Jammen mit folgender unfreiwilliger
Text-Improvisation eines Marianne
Rosenberg-Klassikers bei seinen Bandkollegen
für einen Lachkrampf allererster
Güte sorgte: "Er gehört
zu mir, wie die Klingel an der Tür."
(richtig: "Er gehört zu
mir, wie mein Name an der Tür.").
...der
ratloseste Gitarrist Stephan K.,
dessen Gitarre aus zunächst unerfindlichen
Gründen pünktlich zur Zugabe
ihren Dienst versagte und so die Band
zum längsten "Highway Star"-Intro
seit DE-Gedenken veranlasste.
...der
ernüchternste Gig,
bei dem wegen nicht geleisteter Werbemaßnahmen
auf dem Klo mehr los war als im Konzertsaal.
...der
unverfrorenste und verlogenste Veranstalter,
der die Band im Anschluss an das Konzert
um einen Haufen Kohle prellte.
...der
verlegenste Keyboarder Florian P.,
für den der gelegentlich derbe
Humor seiner Band-Kollegen zum Teil
ein wenig zu heftig war und der sich
zur Vermeidung irreparabeler seelischer
Schäden bisweilen die Ohren zuhalten
musste.
...die
vielseitigsten DE-Musiker,
die während "Smoke On The
Water" sozusagen im fliegenden
Wechsel ihre Instrumente tauschten,
so dass der Tastenmann plötzlich
Schlagzeug spielte, der Drummer den
Bass, der Basser die Strat und der
Man in Black die Tasten bearbeitete.
...der
traurigste Gig,
bei dem "When A Blind Man Cries"
dem tödlich verunglückten
DE-Toningenieur Andy K.
gewidmet wurde.
...der
begnadetste Tontechniker,
dessen brachialer Sound die Whiskeyflaschen
zum Entsetzen des Barkeepers aus dem
Barregal tanzen ließ.
...das
kongenialste Piano-Duo Maik K. und
Florian P.,
das spontan einem betagten und zufällig
anwesenden Klavier nicht für
möglich gehaltene Töne entlockte
und einen vierhändigen Boogie
zum Besten gab.
...der
überrannteste Veranstalter,
der der nicht erwarteten Zuschauermasse
von über 3.000 Leuten kaum noch
Herr werden konnte.
...die
wahrhaft "geschmackvollste"
Pre-Show-Party mit Ambiente und Catering
vom Feinsten,
bei der als Tüpfelchen auf dem
"i" nur noch die Striptease-Tänzerinnen
aus Blankenhain gefehlt hätten
...der
"amtlichste" Gig,
vor dem sich zwei begeisterte DE-Fans
auf der Bühne von einem Standesbeamten
trauen ließen (DE-Sänger
Jens K. fungierte als Trauzeuge) und
bei dem Gitarrist Stephan K. am Schluss
sein Instrument zu Kleinholz verarbeitete
(vermutlich, weil er vergessen hatte,
die Braut zu küssen...).
...die
experimentellste Darbietung des Rainbow-Klassikers
"Rainbow Eyes" mit Chor
und Flötistin,
bei dem der "arbeitsloseste"
Schlagzeuger Andree S. wahrscheinlich
zum ersten und letzten Mal die Möglichkeit
hatte, sich im Publikum zu tummeln,
um das Bühnengeschehen von "unten"
zu verfolgen.
Als Fazit bleibt mir nur eins zu sagen:
Ich hoffe von ganzem Herzen, Euch
auch weiterhin "supporten"
zu können, wenn ihr auf Reisen
geht. Auf dass mein "Nähkästchen"
in den nächsten fünf Jahren
von Euch wieder mit neuen Superlativen
bestückt werde:-)
Eure Woody |