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Tourtagebuch
"Demon`s Eye featuring Doogie White"

Samstag, 29. November 2008
Isernhagen, Belgien

von Andree Schneider

Der Morgen nach dem ersten Auftritt mit Doogie begann mit einem kleinen Missverständnis. Doogie hatte mich am Abend zuvor gebeten, ihn per Handy zu wecken. Also rief ich ihn um 9.00 Uhr, sofort nachdem ich aufgestanden war, an und sagte: "Good morning Doogie, it's time for breakfast." Er nahm mich wirklich sehr wörtlich und sprang aus dem Bett direkt in den Frühstücksraum. Da war allerdings noch keiner von uns, weil zunächst mal "Duschtime" angesagt war. Aber das war halb so wild, denn Doogie frühstückte gemeinsam mit Olaf "The Devil Driver" Herrmann, Iris Wagner und Moni Dengel. Als der Rest der Band um 9.30 Uhr im Frühstücksraum ankam, stand Doogie unter der Dusche...

Um 10.00 Uhr starteten wir in Verviers Richtung Isernhagen. Rund 400 km lagen vor uns. Die Zeit verging Dank lustiger Unterhaltungen wie im Fluge. So um 15.00 Uhr kamen wir in Isernhagen an. Die Suche nach einem Schnellimbiss verlief ergebnislos, so dass wir letztendlich doch tatsächlich bei IKEA (*brech*) landeten, um uns einige Hot-Dogs reinzuziehen. Im nachhinein stellte sich heraus, dass das vollkommen unnötig war, denn als wir anschließend im wunderschönen "Motel California" ankamen, hatten Henry und sein geniales Bluesgaragen-Team dort bereits für uns eine reichlich gedeckte Kaffee-Tafel aufgebaut. Nun ja, für etwas Kuchen und ein Brötchen fand sich dann doch noch Platz im Magen;-)
Anschließend hatten wir noch eine gute Stunde Zeit, um uns etwas auszuruhen. Das tat gut!

Um 17.00 Uhr kamen wir in der Bluesgarage an. Aufbau und Soundcheck verliefen reibungslos. Wir spielten gemeinsam mit Doogie nochmal die Rainbow-Songs durch. Es klappte alles prima.

Um 19.30 Uhr gingen wir zu Fuß zu einem nahe gelegenen chinesischen Restaurant, um zu speisen. Es schmeckte wiederum sehr gut.

Um 21.00 Uhr enterten wir die Bühne. Wir spielten das gleiche Set wie am Abend zuvor. Auch in Isernhagen legten wir auf Wunsch des Veranstalters eine kleine Pause ein. Weil der Backstagebereich der Bluesgarage eher klein ist, mischten sich Doogie und ich während der Pause unter's Volk und pflegten einige nette Konversationen.

Im zweiten Set baute Florian "We wish you well" in sein Orgelsolo ein. Nicht ohne Grund, wie wir inzwischen alle wissen;-)
Die Show sollte eigentlich mit "Black Night" als letzter Zugabe enden. Aber das Publikum tobte dermaßen, dass Doogie mich fragte, ob wir nicht noch einen Song spielen wollen. "Sehr gerne!", meinte ich und schlug "Hush" vor. Doogie sagte, dass er diesen Song nicht mehr genügend im Ohr habe und schlug seinerseits "Might Just Take Your Life" vor. Diesen Vorschlag fand ich wiederum nicht so toll, weil wir diesen Song schon sehr lange nicht mehr gespielt hatten. Schließlich einigten wir uns auf "Stormbringer". Doogie bat mich, dem Publikum mitzuteilen, dass er diese Nummer noch nie gesungen habe. Ich unterrichtete das Publikum und zählte an. Doogie sang den Song erstklassig, und damit war dann auch wirklich Schluss.

Zwei wunderbare Konzerte lagen hinter uns. Grund genug, um gemeinsam mit Fans, Freunden und natürlich Doogie ordentlich zu feiern. Hierbei waren wir dann mindestens ebenso engagiert wie zuvor auf der Bühne;-)

Der Sohn von Henry, dem Bluesgaragen-Boss, meinte zu mir, dass das eines der besten Konzerte gewesen sei, das er bislang in der Bluesgarage erlebt habe. Wow, so etwas hört man natürlich gerne. Henry selbst ließ für sein "Motel California" eine schwarze Gitarre von der kompletten Band signieren.

Ich schätze mal, so gegen 3.00 Uhr kamen wir bestens gelaunt im "Motel California" an, wo die Fete weiter ging. Doogie war ganz fasziniert von einer alten Orgel, die auf seinem Zimmer stand. Aber er kann ohne Zweifel besser singen als Orgel spielen;-)

Henry kredenzte uns einen hervorragenden Rotwein. Im Verlauf der Party sagte Doogie noch einige sehr nette Dinge über bzw. zu uns. Er meinte, er habe noch keine bessere Deep Purple Tribute Band erlebt. Die musikalische Qualität, die Improvisationsfreude, die Power und den Spaß, den Demon`s Eye auf der Bühne rüberbringen würden, seien für ihn absolut beeindruckend gewesen. Ist ja wohl klar, dass wir Doogie ebenfalls mit reichlich Komplimenten versehen haben, denn die hatte er ohne Zweifel mehr als verdient.
Bei Mark bedankte sich Doogie mit den Worten: "Es war mir eine Ehre, einmal mit dem 'Ritchie' der siebziger Jahre zusammen zu spielen."

Wir haben so viel gelacht, dass wir vollkommen die Zeit vergaßen. 'Natürlich' waren Doogie, Moni und ich die letzten der Mohikaner. Als ich schließlich im Bett lag und das Licht ausknipsen wollte, traf mich bald der Schlag: 06.19 Uhr stand auf meiner Uhr! Und um 09.30 Uhr rappelte schon wieder der Wecker... Au weia... Aber egal, diese beiden Tage mit Doogie waren das schönste, was ich in 10 Jahren Demon`s Eye erlebt habe. So etwas muss gebührend gefeiert werden! Da kann man am nächsten Tag auch mal müde sein. Das ist vollkommen egal!

Nach ausgiebigen drei Stunden Schlaf fuhren wir ohne Frühstück auf die Autobahn. Ich meinte zu Olaf, dass unsere 'Fahnen' hoffentlich nicht so schlimm seien. Er meinte nur "Kein Kommentar..." und fuhr tapfer weiter...
Da Henry und seine Familie - die im "Motel California" wohnen - am Sonntag auch mal gerne ausschlafen, hatte er mir extra Bares für's Frühstück zugesteckt. Also steuerten wir die nächste Autobahnraststätte an. Während sich die meisten von uns mit Brötchen eindeckten, zog sich unser Gastsänger eine große Frikadelle mit Jägersoße und Bratkartoffeln rein. Hm, ob alle Schotten so komische Frühstücksgelüste haben?

Die Fahrt zum Köln-Bonner Flughafen verlief äußerst ruhig, denn die meisten dösten im Bus vor sich hin. So um 15.00 Uhr kamen wir am Flughafen an und brachten Doogie natürlich noch zu seinem Abflugschalter. Nun hieß es schon wieder Abschied nehmen. Kaum zu glauben, wie schnell doch die Zeit vergehen kann. Sofern es möglich sein sollte, sich innerhalb von nur zwei Tagen miteinander anzufreunden, so ist uns das wohl mit Doogie gelungen. Der Abschied fiel uns dementsprechend schwer.

Nun wäre es uns - Mark, Maik, Olaf, Moni und mir - sicher allen am liebsten gewesen, nach Hause zu fahren, um einfach nur zu relaxen, denn soviel Spaß das Ganze ja auch gemacht hatte, so anstrengend war es auch. Aber weit gefehlt! Es stand noch ein Proberaum-Umzug auf dem Programm, weil an diesem Tag (30.11.2008) dummerweise der letzte Umzugstermin war...
Letzten Endes war ich um ca. 20.30 Uhr zu Hause. Kurz vor meinem Heimatort klingelte mein Handy. Am Apparat: Doogie White. Er war gerade in England angekommen. Er bedankte sich nochmals und sagte, dass ich ihn anrufen solle, wenn wieder mal Not am Mann sein sollte.

Und kurz vor Weihnachten erreichte mich noch eine Weihnachtskarte von Doogie. Er schrieb: "Thank you for ending my year with such fun. It was fantastic to play with such accomplished players/musicians/nice guys. I do hope that we can do this again sometime. I wish you all a very Merry Christmas and a Rawkin 2009.
It was fantastic!
Thanx, Doogie"

Ob es eines Tages tatsächlich zu einer Wiederholung kommt bleibt abzuwarten. Das hängt natürlich im Wesentlichen auch vom Verlauf von Doogies weiterer Karriere ab. Fest steht jedenfalls, dass diese beiden Konzerte für alle Beteiligen unvergesslich bleiben werden. Um es mit Doogies Worten zu sagen: It was fantastic!

Fotos vom Konzert in Isernhagen



 
 
 

Frühstücks-Eyer in Verviers
 
Hot-Dogs bei IKEA
 
Welcome to the Motel California...
 
Die Zimmer im "Motel California" sind unglaublich liebevoll gestaltet.
 
 
 
Bluesgaragen-Boss Henry & Andree
 
02.00-Uhr-Imbiss in der Bluesgarage
 
Zum Schluss werden noch einige Absacker eingepackt.
 
Ankunft im "Motel California" (03.00 Uhr)
 
Fotos: Moni Kircher